Im Rahmen dieses Blogs wurde schon häufiger über die Aktivitäten von Facebook im Zusammenhang mit Fake News berichtet. Neben Facebook steht auch der Internetriese Google vermehrt in der öffentlichen Kritik. Dem Unternehmen wird vorgeworfen, für die Verbreitung von Falschmeldungen sowie von rassistischen und beleidigenden Inhalten mitverantwortlich zu sein. Als Reaktion auf diese Vorwürfe hat Google neue Richtlinien zur Bekämpfung von Fake News und Hassbeiträgen erarbeitet.
Problemfeld Fake News
Das Unternehmen hat sich auf die Fahnen geschrieben, zukünftig stärker gegen die Verbreitung von Falschmeldungen vorzugehen. Vor kurzem wurde das „Project Owl“, zu Deutsch Projekt Eule, vorgestellt. Dieser Lösungsansatz vertraut auf menschliche Mithilfe. Weltweit sind Testpersonen für Google tätig und helfen dabei, den Suchalgorithmus zu verbessern. Sie erhalten dazu Richtlinien, nach denen sie die Inhalte der Suchanzeige bewerten sollen. Dabei werden ihnen zunächst die Suchergebnisse mittels bisherigem Algorithmus angezeigt und anschließend die Suchergebnisse bei verändertem Algorithmus. So sollen die Testpersonen dabei helfen, den Algorithmus dahingehend zu trainieren, dass er minderwertige Inhalte besser erkennen und aussieben kann. Das Unternehmen betonte jedoch, dass man Falschmeldungen nicht gänzlich löschen werde. Es ginge allein darum, solche Meldungen in der Ergebnisanzeige herabzustufen.
Außerdem wird aktuell die sogenannte Autocomplete-Funktion überarbeitet. Sie dient dazu, den Nutzern Zeit beim Tippen zu ersparen. Bisher vervollständigte die Funktion Sucheingaben aber ohne Wertung der Begriffe. Das führte bisher dazu, dass zum Beispiel sexuell herabwürdigende Beschimpfungen anzeigt wurden. In Zukunft will man vermeiden, dass Bedrohungen, Beschimpfungen und Hassreden als Vervollständigung vorgeschlagen werden. Nutzer der Suchplattform können, aktuell nur im englischsprachigen Raum, Autocomplete-Vorschläge bewerten und melden.
Richtlinien gegen Hassbeiträge verändert
Google beschäftigt weltweit mehr als 10.000 Qualitätsprüfer, die Suchergebnisse hinsichtlich rassistischer und beleidigender Inhalte untersuchen. Für diese Prüfer traten vor kurzem neue Richtlinien in Kraft. So sollen in Zukunft Webseiten mit rassistischen, beleidigenden oder auch pornografischen Inhalten von den Qualitätsprüfern markiert und gemeldet werden können. Die daraus gewonnen Informationen sollen dann bei der Weiterentwicklung von Algorithmen eingesetzt werden. Davon verspricht man sich, ähnlich die im Bereich der Bekämpfung von Fake News, verbesserte Suchergebnisse für die Nutzer.
Fazit
Die großen Internetunternehmen leiten endlich erste Schritte zur Verbesserung der Inhalte und Umgangsformen im Internet ein. Inwiefern die Veränderungen Erfolg bringen werden, kann derzeit nicht bewertet werden. Klar ist aber, dass der Druck aus der Politik immer größer wird. So stellte etwa Bundesjustizminister Heiko Maas kürzlich einen Gesetzesentwurf gegen Fake News und Hassbeiträge vor. Dieser Entwurf beinhaltet unter anderem hohe Bußgelder bei Verstößen. Gegner solcher Maßnahmen führen jedoch an, dass viele Inhalte ohne genauen Kontext gar nicht zu bewerten seien. Sie fürchten eine Zensur von Inhalten.